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Es gibt Orte, die unsere Phantasie beflügeln, oft genügt schon
der Name
dieser Orte um Träume und Erinnerungen in uns wach werden zu lassen.
Von manchen Orten besitzen wir Vorstellungen obwohl wir sie niemals
zuvor besucht haben. Für viele Menschen ist Marrakesch, die südlichste
Königsstadt Marokkos, ein solcher Ort.
Schriftsteller, Künstler und Reisende aus Europa und Arabien entdeckten
vor einigen Jahren ihre Leidenschaft für den Orient auf eine neue Weise,
sie begannen innerhalb der hohen rosaroten Altstadtmauer Herrschafts-
häuser in der Medina zu erwerben und, mit viel Geld und Stilgefühl
an die
Tradition des alten marokkanischen Wohnhauses anknüpfend, ihre Domizile
zu renovieren und neu zu beleben. Jetzt sind es Meisterwerke arabischer
Architektur und orientalischer Opulenz. Einige der restaurierten Häuser
mit begrünten Innenhöfen (Riyads) wurden zu feudalen Gästehäusern.
In den Gassen um den „Platz der Plätze“ beginnt das Labyrinth
der Marktstraßen. Schilfmatten sperren das Sonnenlicht aus und tauchen
die Welt der Stoffhändler in dämmriges Licht. Links hängt frisch
gefärbte Wolle in allen Regenbogenfarben über dem schmalen Souk
der Färber. Auf dem Berbermarkt kann man Heilmittel gegen jedes Gebrechen
erstehen. Rötlich ist die Farbe der Hauswände, staubig der rote
Boden, das Lärmen der Händler und Kunden, der Handwerker und Lastenträger
verhallt, hier befinden sich hinter hohen metallbeschlagenen Türen unsere
Unterkünfte, die Riyads.
Versteckt liegen diese Häuser in den Gassen der Altstadt. Sie verbergen
sich hinter schmucklosen Fassaden. Kein Schild weist sie als Hotels aus. Und
doch kann man hier einchecken – und paradiesisch wohnen. In den Innenhöfen
befindet sich meist ein Springbrunnen, es blühen Blumen und wachsen Bäume.
In den Zimmern stehen prächtige Möbel und überall Säulen,
Bögen und Mosaike und trotzdem nirgendwo abendländischer 1001-Nacht-Kitsch
sondern Meisterwerke arabischer Wohnkultur.
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Mitten in der Medina liegt der Jema- el- Fana "Platz der Toten" – so genannt, weil früher hier die Aufmüpfigen und Gauner geköpft wurden. Heute sind hier alle ganz lebendig und auf dem Platz lassen Schlangenbeschwörer ihre Kobras tanzen, Akrobaten segeln durch die Luft, Märchenerzähler konkurrieren mit Gauklern um die Aufmerksamkeit zahlreicher Neugieriger. Etwas abseits haben Heiler ihr Sammelsurium aus Tinkturen und getrockneten Tierkörpern ausgebreitet. Nicht weit entfernt sitzen ehrwürdige Männer, die auf die heilende Kraft der Koranverse schwören. Penibel beschriften sie winzige Papierschnipsel, die, in Lederbeutelchen verpackt, dem Hilfe Suchenden übergeben werden. Nur der Zahnarzt mit seiner mobilen Ambulanz findet wenig Kunden. Wo einst Richtstätte war, verströmen heute Garküchen den Geruch von scharfen Gewürzen und gegrilltem Fleisch.